Schaurige Geschichten von unseren Fünfern

Im Rahmen des Deutschunterrichts nahmen alle fünften Klassen an einem schulinternen Erzählwettbewerb teil. Eingebettet war dieser in die Unterrichtsreihe rund um spannendes Erzählen. Dabei lernten die Schüler:innen hilfreiche Erzähltricks, um die Neugier von Leser:innen zu wecken und deren Spannung Schritt für Schritt zu steigern. Zudem wurde an der sprachlichen Gestaltung gefeilt, um Gedanken und Gefühle der Figuren genauer zu beschreiben. So entstanden viele schaurige und gruselige Geschichten mit kreativen Ideen, wie "Der verlassene Wald", "Der Waldgeist" oder auch "Wenn Gruselgeschichten wahr werden". 

In einer Vorrunde ermittelte jede Klasse dann drei Siegergeschichten, die in das Finale einzogen. Der Oberstufenkurs von Frau Geukes übernahm hierfür die Rolle der Jury und hatte die Qual der Wahl. Letztlich konnte die Geschichte mit dem gruseligen Titel „Das ausgebrochene Monster“ die Jury überzeugen. Geschrieben wurde sie von Tristan Erfurth aus der Klasse 5a und ist im Folgenden abgedruckt.

Das ausgebrochene Monster

Es war ein ganz normaler Dienstag, als ein Mann namens Ray zu einem Lottoladen fuhr. Er hatte vor ein paar Tagen einen Lottoschein ausgefüllt und tatsächlich gewonnen. Jetzt wollte er seinen Gewinn abholen.

Der Verkäufer gab ihm einen Scheck und sagte: ,,Hier ist Ihr Gewinn und wussten Sie, dass Sie ein besonderes Los gezogen haben?“ „Nee“, antwortete Ray, „wieso? Was für ein besonderes Los meinen Sie?“ Darauf der Verkäufer: „Na, Sie haben zusätzlich noch einen Besuch mit Übernachtung im Hotel Gonadrof gewonnen.“ „Danke, auf Wiedersehen“, verabschiedete sich Ray.

Am nächsten Tag machte er sich dann auf den Weg zum Hotel Gonadrof. Die Fahrt dauerte sehr lange. Erst am Abend erreichte Ray das Hotel. Beim Abendessen saß er neben einer älteren Dame, die anscheinend viel über dieses Hotel wusste, denn sie erzählte: „Das hier war mal ein altes Krankenhaus und eine ehemalige verstorbene Patientin soll noch immer in Zimmer 152 spucken!“ „Oh nein“,rief Ray erschrocken. „Das ist genau das Zimmer, in dem ich übernachte!“ Die ältere Dame zuckte mit den Schultern, wünschte ihm eine schöne Nacht und verabschiedete sich.

Nachdem Abendessen ging Ray auf sein Zimmer, zog seinen Schlafanzug an und las in seinem Bett. Plötzlich hörte er schlurfende Schritte. Ray sank das Herz in die Hose. Die Schritte kamen näher. Ray erinnerte sich an die Geschichte der älteren Dame und bekam große Angst.

Er stieg aus dem Bett und schlich ins Bad. Dort versteckte er sich in der Badewanne und zog den Vorhang zu. Atemlos hörte er wie die schlurfenden Schritte an seinem Badezimmer vorbeigingen. Dann war es auf einmal still. TOTENSTILL! Gerade wollte er erleichtert aufatmen, als er eine dunkele Hand zum Vorhang greifen sah und schon wurde dieser mit einem Ruck aufgezogen.

Ray sah erschrocken auf. Da stand ein Affe vor ihm und grinste ihn an. „Du hast mich aber ganz schön erschreckt“, murmelte Ray. Langsam stieg er aus der Wanne und rief den Zimmerservice. Der erzählte ihm, dass ein Zirkus in der Nähe wäre und dass dort ein Affe entlaufen sei. Der Zirkus wurde benachrichtigt und nach etwas Wartezeit wurde der Affe vom glücklichen Zirkusdirektor abgeholt.

Ray bekam natürlich einen Finderlohn: eine weitere Nacht im Hotel Gonadrof.

Tristan Erfurth