100 Briefe an Senioren- und Pflegeheime

Superschön fanden die Senioren- und Pflegeheime in und um Bocholt die Anfrage der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer der 5er Klassen. Die Lehrerinnen und Lehrer haben nämlich vor 14 Tagen schon mal nachgefragt, ob sich die Heimleiterinnen und –leiter über Briefe an ihre Pflegeteams und an die Bewohnerinnen und Bewohner freuen würden. Das würden sie.

Also war es in den vergangenen Tagen eine Aufgabe für die Mädchen und Jungen der Klassen 5b und 5d, Briefe an die Pflege- und Seniorenheime „Azurit“, „St. Hildegart“, „Guter Hirte“ und „St. Niklas“ in und um Bocholt herum zu schreiben. Auch die Klasse 8b fand die Idee so super, dass sie entschieden hat, unbedingt mitmachen zu wollen.

Unsere Schülerinnen und Schüler wollten damit den Pflegeteams in den Seniorenheimen für ihren unermüdlichen Einsatz danken und den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Freude machen – in einer Zeit, in der sie nicht von ihren Familien oder Enkelkindern besucht werden dürfen.

Gerade alte Menschen, die in einem Senioren- oder Pflegeheim wohnen, müssen jetzt unter Umständen ziemlich lange darauf warten, bis sie wieder Besuch von ihren Familien erhalten dürfen. Das heißt auch, dass sie keinen Besuch mehr von ihren Enkelkindern erhalten. Das tut alten Menschen weh. Denn sie freuen sich doch immer so sehr, wenn sie Besuch von ihren Familien erhalten. Noch ein Grund, warum wir bunte Briefe an die Bewohnerinnen und Bewohner geschrieben haben.

Auch die Aufrufe von Ärztinnen und Ärzten, von Pflegerinnen und Pflegern und von den so fleißigen und tapferen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Alten- und Seniorenheimen waren für uns ein Ansporn für unsere Idee. Das war unseren Mädchen und Jungen in den 5er Klassen auch schnell verständlich. Also hatten alle auch sofort Lust, an der Aktion mitzumachen.

„Wir bleiben für Euch hier. Bleibt Ihr für uns zu Hause“, schrieben die Ärzte und Pflegekräfte schon vor zwei Wochen zu ihren Posts auf Instagram und sie meinten damit, dass wir alle jetzt zu Hause bleiben sollen, damit sie in den Krankenhäusern und Pflegeheimen in Ruhe arbeiten können. Wenn wir ab sofort alle noch mehr zu Hause bleiben, dann merken die Ärztinnen und Ärzte und alle anderen Frauen und Männer in den Pflegeberufen, dass wir alle ihnen zuarbeiten und sie damit auch unterstützen. Unsere Briefe an die Pflegeteams in den Einrichtungen sollte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigen, dass wir ganz feste an sie denken.

Das Verfassen von Briefen ist ein Schwerpunkt des Deutschunterrichts in der Jahrgangsstufe 5. Da lag die Idee nahe, dies als eine Aufgabe für die Arbeit aufzugeben. So helfen uns Unterrichtsinhalte, diese auch im wirklichen Leben einmal ganz konkret anzuwenden.

Auch Schulleiter Klaus Schepp unterstütze die Idee in vollem Umfang, dokumentiere sie doch, wie wichtig ein Zusammenhalt aller untereinander sei. Und die ersten Rückmeldungen der Eltern der 5er und 8er Klassen waren super positiv. Die Eltern waren sehr erfreut über die Idee der Briefe an Senioren und die Pflegteams in den Heimen in dieser so besonderen Zeit. Vielen Dank an die Eltern, für die gesponserten Briefmarken!

Und auch die Senioren- und Pflegeheime haben sich schon telefonisch gemeldet: „Vielen lieben Dank ans Kapu und die Deutschlehrer für die tolle Idee. Die bunten Bilder hängen schon in unserem Aufenthaltsraum.“

Die Aktion hat Spaß gemacht. Und hoffentlich viel Freude bereitet. ​